Einleitung Schüttgüter (Themen-Auszüge)
Die heutigen Richtlinien zeigen auf, dass steife (homogene & formstabile) Ladungen vorausgesetzt und die Ladung fest mit dem Fahrzeug verbunden sein soll. Dieser Wortlaut findet sich auch fast immer in den Aufbauzertifikaten nach DIN EN 12642 Code XL wieder, was eine Verladung von Schüttgütern in flexiblen Umschließungen ohne zusätzliche Verstärkung, Aufrüstung oder spezielles Sicherungsmaterial des Aufliegers zunächst ausschließt.
Weichladungen
Weichladungen werden in Säcken oder Großsäcken (Bigbags, FIBC) transportiert und stellen somit flexible Versandstücke dar.
In der Regel werden Bigbags für Ladungen in Form von Stäuben, pulverförmigen Ladungen, Granulate, Pellets, Körner, Flocken, Späne, Partikel oder Teilchen (Schüttgüter) verwendet.
Bigbags finden aber auch bei Pflaster- oder Schottersteinen Verwendung. Diese Ladungen zählen jedoch nicht zur Kategorie der üblichen Schüttgüter, da sie unter Umständen als eine stabile Ladung zählen können.
Definition von Schüttgütern
Die DIN 30781 besagt, dass es sich bei Schüttgut um loses Gut in schüttbarer Form, wie beispielsweise Erz, Kohle oder Getreide handelt.
Schüttgüter zeigen beim Ausschütten ein unterschiedliches Rieselverhalten auf. Sie bilden je nach Art und Eigenschaft des Stoffes einen sogenannten Schüttgutkegel.
Schüttgüter haben die unterschiedlichsten Schüttgutwinkel. Hinzu kommen noch Eigenschaften wie: spitz, flach, rund, rau, glatt, hygroskopisch (z.B. Salze wie Calciumchlorid/CaCl2) und verdichtungsfähig.
Einteilung der Schüttgüter
Man kann Schüttgüter in die folgenden drei Gruppen einteilen:
- Ungleichmäßige Winkel oder > 45°
- Schüttgutwinkel > 15° und < 45°
- Sehr große Fließ- oder Rollfähigkeit
Bauartbedingte Bigbags
Ladegüter in Bigbags können in dynamische (z.B. Stäube) und in harte (z.B. Pflastersteine) Schüttgüter unterschieden werden.
Beim Befüllen ändern sich oft die Qerschnittsmaße ein wenig. Hier spricht man dann vom tatsächlichen Packmaß.
Es gibt verschiedene Arten von Bigbags, beginnend vom Rund-Bigbag über einen eckenverstärkten Bigbag, bis hin zum Bigbag mit Innenfächern, der den formtreuesten darstellt, da er Zuganker in sich trägt.
Beförderung von Bigbags und Säcken
Bigbags können mittels Stapler-Einfuhrtaschen an der Unterseite der Großsäcke direkt oder mittels Palette befördert werden. Hier muss eine ausreichende Verbindung gegen auftretende Beschleunigungskräfte (g-Werte) zwischen Palette und Bigbag/Säcke hergestellt werden.
Stapelung von Säcken auf der Palette
Säcke müssen im Verbund (z. B. 3er oder 5er) gestapelt werden. Eine chaotische Stapelung ist nur in Containern akzeptabel.
Zuckerlösungen, Sprühkleber sowie RHM-Papier mit ausgewählter Grammatur zwischen den einzelnen Lagen sorgen für mehr Versatzsicherheit.
Versatzbewegungen von Weichladungen
Eine Versatzbewegung ist eine Gleitbewegung der Schüttgutladung in Weichverpackungen (Säcke/Bigbags), bei der die Haftreibung an der Aufstandsfläche unverändert bleibt. Hier entsteht ein irreversible Versatzbewegung, da sich diese Verpackungsart nicht ohne äußere Krafteinwirkung wieder zurückstellt.
Fazit
Insbesondere bei einem irreversiblen Versatz oder einer Verdichtung mit einer Vergrößerung des eigentlichen Packmaßes der Ladung wird schnell klar, dass eine normale Verladung im Aufbau nach DIN EN 12642 Code XL so nicht erfolgen kann. Dies spiegelt sich eindeutig in den Aufbauzertifikaten wider, da hier von formstabilen und homogenen Ladegütern zu lesen ist. Der allgemeine Ansatz, dass der Code XL 40 % der zulässigen Nutzlasst zu den Seiten halten kann, wird hier nicht in Frage gestellt, jedoch die Frage, unter welchen Voraussetzungen er diese Nutzlast auch tatsächlich halten kann!
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